Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider drängt auf eine österreichische Stromlösung. Er erinnerte am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Klagenfurt an den Beschluss der Landeshauptleute-Konferenz vom 20. Februar d.J., wonach in der österreichischen Lösung alle wesentlichen Wasserkraftproduzenten vereinigt sein sollten. "Jetzt ist Wirtschaftsminister Martin Bartenstein als Eigentümervertreter am Zug", fügte Haider hinzu. Für den Landeshauptmann ist mit dem Umstand, dass der Verbund, Energie AG Oberösterreich und die steirische EStAG ihre Sperrminorität an der EVN verkaufen wollen, eine "dramatische Situation" gegeben, in der es um die österreichische Wasserkraft gehe. Denn die EVN besitze wiederum Anteile am Verbund, weshalb ein Käufer auch im Verbund Einfluss haben könnte. "Österreich könnte von Atomstromproduzenten beherrscht werden", sagte Haider. Deshalb sitze der Verbund "in der eigenen Falle". Kapital zuführen Der Landeshauptmann schlägt vor, dem Verbund so schnell wie möglich Kapital zuzuführen. Dies sollte einerseits über einen Verkauf der Anteile des Bundes an der OMV ("Sie gehört ohnehin den Scheichs und hat keine strategische Bedeutung") und andererseits über eine Zuführung von frischem Kapital geschehen. "Damit könnten die angelaufenen Schulden von 55 Mrd. S (4 Mrd. Euro) getilgt werden", sagte Haider. Für Kärnten ist die Verbund Austrian-Hydro Power ist aus Sicht des Landeshauptmann nicht die angestrebte Lösung. Er sagte, dass Kärnten bereit sei, sich in eine österreichische Lösung einzuklinken. Unabhängig davon werde jedoch ein strategischer Partner für den Landesenergieversorger Kelag gesucht. "Deshalb haben wir eine Holding gegründet, um gegen eine Mehrheitsübernahme abgesichert zu sein", fügte Haider hinzu. (APA)