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Foto: Reuters/Sagolj
Belgrad/Mostar - Der Parteichef der kroatischen Nationalistenpartei HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft) in Bosnien-Herzegowina, Ante Jelavic, hat dem internationalen Bosnien-Beauftragten Wolfgang Petritsch vorgeworfen, sich wie ein "türkischer Kadi und kommunistischer Diktator" zu verhalten. Jelavic war vergangene Woche seines Amtes als Mitglied des bosnischen Staatspräsidiums enthoben worden. Zuvor hatte sich die von ihm einberufene kroatische Volksversammlung für die Bildung eines eigenen kroatischen Landesteiles in Bosnien ausgesprochen. In einem offenen Brief, der nach Angaben der jugoslawischen Presseagentur Tanjug von kroatischen Medien in Bosnien-Herzegowina veröffentlicht worden war, beschuldigte Jelavic den Hohen Repräsentanten, die "politische Situation radikalisiert und die Verfassungskrise in Bosnien zugespitzt" zu haben. Weiters schrieb Tanjug, die kroatischen Angehörigen der moslemisch-kroatischen Streitkräfte hätten in Mostar ihre bisherigen Rangabzeichen abgenommen und sie durch neue des nicht anerkannten kroatischen Autonomiegebietes ersetzt. Mehrere hohe kroatische Militärs sollen vergangene Woche ihre Arbeit im Verteidigungsministerium der bosniakisch-kroatischen Föderation in Sarajewo aufgegeben, um nach West-Mostar zurückzukehren. Der bosnisch-kroatische General Stanko Sopta ist laut den Medienberichten bemüht, hohe kroatische Offiziere um sich zu sammeln und die Bildung eigener kroatischer Streitkräfte voranzutreiben. Die USA haben in den vergangene fünf Jahren beträchtliche Finanzmittel in die Ausbildung und Ausrüstung der bosniakisch-kroatischen Streitkräfte investiert. (APA)