ORF
Grüne: Unehrlich und doppelbödig
Mediensprecher Schennach sieht Tarnung des politischen Einflusses von blau-schwarz
Scharfe Kritik übte Stefan Schennach, Mediensprecher der Grünen, am Mittwoch an den Plänen der Regierung für die
ORF-Reform. Sie werde zwar "schrill präsentiert", bedeute aber nur "eine geschickte Tarnung des politischen Einflusses von blau-schwarz auf
den ORF", so Schennach in einer Aussendung. Die Journalistengewerkschaft begrüßte die Umwandlung des ORF in eine Stiftung und die
Einführung einer "Politikerklausel" für den zukünftigen Stiftungsrat, ist aber mit dem geplanten Weisenrat unzufrieden.
Die Regierung habe im Vorfeld der Punktation "zu keiner Zeit das Gespräch mit der Opposition gesucht", monieren die Grünen. Diese
"Ausgrenzungspolitik" in Medienfragen sei "schädlich für das Land und für den ORF".
Schennach kritisierte weiters, dass ein gänzliches Verbot von Product Placement den Sport "in die Krise" stürzen würde. Eine Absenz von
Unterbrecherwerbung sei aber im öfentlich-rechtlichen ORF sinnvoll. Darüber hinaus forderten die Grünen einen "bundesweiten
Versorgungsauftrag" für digitales terrestrisches Fernsehen. Die von der Regierung angepeilte "Insellösung" benachteilige einen Teil der
Bevölkerung.
(APA)