Klagenfurt - Für ein Verbot des Verkaufs von Alkohol und Nikotin an Jugendliche sprachen sich am Mittwoch Jugendreferenten der Bundesländer Nieder- und Oberösterreich sowie Kärntens aus. Bei einer Referententagung in Kärnten wurde auch die Forderung nach einer Vereinheitlichung der Jugendschutzbestimmungen erhoben, die derzeit in den Bundesländern stark unterschiedlich sind. Die niederösterreichische Landesrätin Liese Prokop, der Oberösterreicher Josef Ackerl und der scheidende Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreter Mathias Reichhold forderten eine Verschärfung des Jugendschutzgesetzes. Demnach sollte der Verkauf alkoholischer Getränke und Rauchwaren an Jugendliche generell untersagt werden. Zudem soll Zuwiderhandeln mit Geldstrafen belegt werden. Prokop: "Derzeit muss der Gastwirt zwar die Jugendschutzbestimmungen aushängen, wenn er sie nicht einhält, passiert aber nichts." In dem Entwurf für ein neues Jugendschutzgesetz, das in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gleichlautend eingeführt werden soll, seien Strafen vorgesehen, und zwar Geldstrafen bis zu 30.000 Schilling (2.180 Euro). Ackerl betonte, dass es nicht einzusehen sei, dass Nikotin an Jugendliche verkauft werden dürfe. Immerhin sei es die häufigere Einstiegsdroge als Cannabis. "Derzeit ist es ja so, dass Jugendliche Zigaretten kaufen dürfen, aber nicht konsumieren, das ist ja absurd", kritisierte der Landesrat. Hier müsse man endlich einmal die durch das Gewerberecht bestehenden Barrieren durchbrechen. Ein weiterer Punkt, der bei der Tagung zur Sprache kam, ist die Forderung nach einer einheitlichen Ausbildung für Berufe im Bereich der Jugendarbeit. Reichhold: "Da derzeit ohnehin gerade die Pädagogischen Akademien in Hochschulen umgewandelt werden, könnte man da gleich die Ausbildung implementieren." Gedacht sei an dreijährige Ausbildungskurse für die außerschulische Jugendarbeit. Sozialminister Herbert Haupt (F) schloss sich der Forderung nach einer Vereinheitlichung der Ausbildung an, auch die Angleichung der Jugendschutzbestimmungen sei notwendig und solle bis spätestens 2006 umgesetzt werden. (APA)