Wien - Nachdem das Blutbad an den internationalen Leitbörsen am Mittwoch seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, legten die Märkte am Donnerstag vorerst eine Atempause ein. Die Frankfurter Aktienbörse ist am Donnerstag mit deutlich festerer Grundtendenz aus dem Handel gegangen. Der DAX gewann 95,83 Einheiten (plus 1,65 Prozent) auf 5.889,95 Stellen, erholen konnte sich auch der in jüngster Zeit schwer gebeutelte Neue Markt. Der die wichtigsten Standardwerte umfassende NEMAX-50 stieg 17,26 Einheiten oder 1,01 Prozent auf 1.717,92 Zähler. Der Londoner FTSE 100 bewegte sich mit einem Plus von 0,65 Prozent ebenfalls geringfügig im Plus. Der Wiener Leitindex ATX gab 3,06 Punkte oder 0,26 Prozent auf 1.172,07 Einheiten ab. Dow Jones erholt - Tech-Aktien weiter unter Druck Auch die New Yorker Aktienbörse hat am Donnerstag nach der Talfahrt am Vortag mit leichten Zugewinnen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index stieg um 57,82 Einheiten oder 0,58 Prozent auf 10.031,28 Stellen. Das Börsenbarometer konnte damit die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten wieder überwinden. Weiter bergab ging es hingegen an der schwer gebeutelten Technologiebörse Nasdaq. Der Nasdaq Composite Index drehte nach einem Erholungsansatz zu Handelsbeginn im Verlauf ins negative Terrain und schloss um 31,38 Einheiten oder 1,59 Prozent schwächer bei 1.940,71 Stellen. Während die Technologieaktien ihre Talfahrt fortsetzten, konnten sich die Werte der "old economy" wieder leicht erholen. Marktbeobachter sprachen von einer charttechnischen Gegenreaktion auf die Verluste des Vortages und warnten im Vorfeld des Verfallstermins vor verfrühtem Optimismus. Ängste vor Konjunkturabkühlung und sinkenden Gewinnen belasten weiter Experten nannten gleich mehrere Gründe für einen möglichen neuerlichen Einbruch. Die anhaltenden Befürchtungen um eine weitere Abschwächung der US-Wirtschaft ging Hand in Hand mit der Sorge vor einem Übergreifen der Konjunkturschwäche auf den Rest der Welt. Damit verbunden mehrten sich die Ängste vor sinkenden Unternehmensgewinnen, nicht nur von High-Tech-Titeln sondern mittlerweile auch von traditionellen Industrie- und Dienstleistungssektoren. "Old Economy" nicht verschont So hatte die Gewinnwarnung von McDonalds am Mittwoch für eine neuerliche massive Verkaufswelle verantwortlich gezeichnet. Finanzwerte litten zudem unter den Gerüchten um markante Schieflagen japanischer Finanzinstitute zusammen mit der Senkung der Gewinnprognosen mehrerer europäischer Bankhäuser durch die Analysten von Goldman Sachs. Automobilwerte legten nach gesenkten Expertenprognosen zur Autokonjunktur ebenfalls den Rückwärtsgang ein. (APA/dpa/vwd)