Mehr als jeder Zweite in Deutschland glaubt der Werbung. Das berichtet das Medien-Fachblatt "Horizont"
(Donnerstagausgabe) in seinem neuen Kommunikationsbarometer. Die größte Glaubwürdigkeit genießen danach Anzeigen in Tageszeitungen
und auf Plakaten, während Postwurfsendungen, elektronische Medien und das Internet deutlich skeptischer beurteilt werden.
Nach einer aktuellen Studie des Bielefelder Marktforschungsinstituts TNS-Emnid, für die im Auftrag von "Horizont" rund 2.000 Menschen
befragt wurden, gibt es kaum Unterschiede zwischen den Menschen in Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland habe der
Zustimmungswert bei 53,3 Prozent gelegen, im Westen bei 54,8 Prozent.
Tageszeitungen erhöhen Glaubwürdigkeit
Zwei Drittel der Befragten (66,1 Prozent) attestierten der Werbung in Tageszeitungen den stärksten Grad an Glaubwürdigkeit. Die Werbung
auf Plakaten vor und in Geschäften folge mit einer Zustimmungsquote von knapp 64 Prozent. Immerhin 62,5 Prozent der Befragten hielten
Handzettel und Prospekte von Kaufhäusern für glaubwürdig.
Fernsehen hinkt
Ein Grund für die hohe Akzeptanz der Werbung in Tageszeitungen, auf Plakaten und in Prospekten sei, "dass hier mit konkreten
Preisangeboten für lokale Anbieter gearbeitet wird", schreibt das Fachblatt. Werbung sei "in diesen Medien konkreter, klarer und direkter
nachprüfbar". Das Fernsehen habe dagegen nur knapp 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können und damit weniger als das Radio
mit gut 52 Prozent Zustimmung. Als am wenigsten glaubwürdig gelten laut "Horizont" persönlich adressierte Werbebriefe sowie
Postwurfsendungen (gut 34 Prozent).
Eine "erstaunlich schlechte Bewertung" habe die Werbung im Internet erhalten, berichtete das Blatt weiter. Nicht nur bei der
Gesamtbevölkerung, auch bei den Internetnutzern erreichte die Werbung im weltweiten Netz mit 38,2 Prozent nur den vorletzten Platz. Mit
41,4 Prozent Zustimmung sei die Bewertung in den neuen Bundesländern etwas besser ausgefallen. Auch die Internetgemeinde empfinde
Werbung in Tageszeitungen als besonders glaubwürdig (60 Prozent). (APA)