"Wien - In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "News" (Ausgabe vom 15. März) kündigt Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider (F) die Kandidatur einer europaweiten Rechts-Liste bei den nächsten Europawahlen an. "Es könnte gelingen, dass man schon für die nächsten Wahlen zum Europa-Parlament 2004 eine große europäische Alternative hat. Einen Zusammenschluss von Parteien, die diesem Europa ein neues Gesicht geben", wird Haider von "News" zitiert. Bis 2003, also bis zu den nächsten Kärntner Landtagswahlen, werde Haider aber "hart für Kärnten" arbeiten. Nach der Wahl wäre ein europapolitisches Engagement aber offenbar eine Option. "Wenn die neue europäische Plattform der Rechtspartei zustande kommt, habe ich dort sicher einen Platz. Es weht ein lauer Wind des demokratischen Frühlings für Europa", betonte Haider im Interview mit "News". Der Kärntner Landeshauptmann sieht sich laut "News" durch das Ende der EU-Sanktionen auf Europa-Ebene rehabilitiert. Für sein Projekt wolle er alle Rechtsparteien im EU-Raum schon für die Wahlen 2004 sammeln. Tatkräftige Unterstützung könnte ihm dabei nach Angaben von "News" von Seiten der "Deutschen Konservativen" zuteil werden, die Haider bereits finanzielle Hilfe in "Millionen-Mark-Höhe" zugesagt haben sollen. "Politische Alternativen" Von "News" zu seiner Motivation der Gründung einer europaweiten Liste befragt, erklärte Haider: "Ich bin überzeugt, dass die EU von heute nicht die Zukunft Europas ist." Er halte es für ermutigend, dass es zahlreiche Bestrebungen gebe, europaweite "politische Alternativen" zu entwickeln. Die Positionierung der Liste "hat nichts mit 'links' oder 'rechts' zu tun, sondern mit Demokratie", betonte Haider und charakterisierte die geplante Liste als "Zusammenschluss von Parteien, die diesem Europa ein neues Gesicht geben." Der Kärntner Landeshauptmann kündigte ein Programm an, das "politisch-ideologisch keinesfalls mehr durch diverse Einseitigkeiten und Schlagseiten angreifbar ist". Als ersten Schritt plane er, Haider, bei den Wahlen zum Europaparlament 2004 ein "deutliches Signal" abzugeben. "Es müssen dort in Straßburg (neben Brüssel einer der beiden Sitze des EU-Parlaments, Anm.) die Mehrheitsverhältnisse verändert werden", erklärte Haider gegenüber "News". Danach setze die politische Auseinandersetzung mit dem Ergebnis der Wahlen ohnehin auf nationaler Ebene fort, weil die Regierungen der EU-Staaten den nationalen Parlamenten Rechenschaft schuldig seien. "Wer sich dem breiten Willen der Bevölkerung nach einem demokratischen Europa widersetzt, wird auch als Regierung im eigenen Land nicht gut überleben", gibt sich Haider überzeugt. (APA)