Grafik: Celsus
San Diego - Wissenschaftler des UCSD Cancer Centers konnten beweisen, dass der Gerinnungshemmer Heparin die Bildung und Ausbreitung von Metastasen in Mäusen eindämmt. Dies erfolgt durch eine Interaktion zwischen den Blutplättchen und spezifischen Molekülen auf der Oberfläche der Krebszelle, so die Forscher. Beim Menschen sind Metastasen letztendlich die Todesursache bei einer Krebserkrankung. Für die Wissenschaftler ist dies ein zwingendes Argument, klinische Tests bei Krebspatienten im Anfangsstadium zu starten. Zusätzlich gehen die Forscher davon aus, dass primär die frühe Phase dieses Zusammenwirkens zwischen Thrombozyten und Krebszellen für die Entstehung der Metastasen entscheidend ist. In diesem Zeitraum treten Tumorzellen in den Blutstrom ein und wandern in entferntes Gewebe, um sich dort zu vermehren. "Dass Antikoagulantien Metastasen hemmen ist nicht neu", erklärte Studienautor Ajit Varki. Bereits in den 60-er und 70-er Jahren konnte in Tierversuchen gezeigt werden, dass intravenös verabreichtes oder injiziertes Heparin die Ausbreitung von Krebszellen blockierte. Im Rahmen von Studien am Menschen wurde dies allerdings aufgrund der einfacheren Handhabung oral verabreicht, so Varki weiter. Daher wurden diese Versuche wieder eingestellt. "Der Effekt von Heparin basiert auf der Blockierung der Tumor-Blutplättchen-Wechselwirkung im Blutstrom. Bisher wurde angenommen, dass dieser auf der blutgerinnungs-hemmenden Eigenschaft basiert ", erläuterte Versuchsleiter Lubor Borsig. Orale Heparin-Therapien scheiterten, da hier diese Mechanismen wirken.(pte)