Wien - Der paarweise Auftritt zweier FPÖ-Slogans auf Wiener Plakatwänden war von Anfang an augenfällig: "Ausländer" kombiniert mit "Kriminalität". Und zwar in dieser Reihenfolge. Die Wiener FP- Spitzenkandidatin Helene Partik-Pablé wurde dazu kürzlich in einem Internetchat angesprochen und erklärte: "Die Positionierung der Plakate erfolgt nicht nach bestimmten Gesichtspunkten." Die Aufträge der Agentur ISPA-Werbung an das Wiener Plakatunternehmen Gewista zeigen aber, wie zufällig das Affichieren der FPÖ-Plakate tatsächlich erfolgte. In einem Schreiben der ISPA-Werbung vom 13. 2. 2001 steht ausdrücklich: "Wie soeben telefonisch bekanntgegeben ändert sich die Sujetzuteilung . . ." Und weiter in der Bestellung: "Sujet . . . 50 % KRIMINALITÄT . . . immer rechte Seite" und dazu "AUSLÄNDER . . . immer linke Seite". Das Ergebnis prangte seit der "Zwischenklebung" vom 14. und 15. Februar auf Doppelplakaten der FPÖ: "AUSLÄNDER . . . KRIMINALITÄT". "Brauner: "Perfidie" "Ich bin empört über die fremdenfeindlichen Untergriffe und die Perfidie des freiheitlichen Wahlkampfes", erklärte am Mittwoch die Wiener Integrationsstadträtin Renate Brauner (SP) zu diesem Schreiben. "Nun ist schwarz auf weiß belegt, mit welchen faulen Mitteln hier Hass geschürt wird und Sündenböcke gesucht werden." Den "Gipfel der Unsachlichkeit und der Unwahrheiten" bilde die Spitzenkandidatin Partik-Pablé, die diese Kombination "als bloßen Zufall bezeichnet hat. Nun weiß man, sie sagt die Unwahrheit", so Brauner. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 15. 3. 2001)