London - Menschen und Affen können die Farben rot und grün wahrscheinlich deshalb so gut unterscheiden, weil ihre gemeinsamen Vorfahren eine Vorliebe für zarte, rötliche Blätter hatten. Das berichten Wissenschafter der Universität Hongkong in der britischen Fachzeitschrift "Nature". Im Gegensatz zu vielen europäischen Bäumen haben junge Blätter in tropischen Regionen einen leicht rötlichen Farbton. Während die meisten Tiere mit nur zwei lichtempfindlichen Farbstoffen im Auge auskommen, haben viele Affen ebenso wie der Mensch einen dritten. Dieser ist besonders empfindlich für die Unterschiede zwischen rot und grün, schreiben Nathaniel Dominy und Peter Lucas in "Nature". Die gute Unterscheidung dieser beiden Farben erlaube es den Tieren, schon aus der Entfernung frische, rötliche Blätter vor dem dichten grünen Hintergrund des Waldes zu finden. Bisher hatten Wissenschafter angenommen, die Verwendung dreier Farbstoffe im Auge diene dem Erkennen schmackhafter Früchte. Die Forscher fanden bei Versuchen mit vier Affenarten im Kibale-Nationalpark in Uganda jedoch heraus, dass reife Früchte auch mit dem urtümlicheren gelb/blau-Rezeptor gut erkannt werden können.(APA/dpa)