Tetovo - Gefechte im Nordwesten Mazedoniens zwischen albanischen Freischärlern und der Armee haben die internationale Gemeinschaft alarmiert. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft forderte am Mittwoch alle Gruppen auf, ihre Forderungen in friedlicher Weise vorzubringen. Bei den Schießereien zwischen albanischen Rebellen und der Polizei in Mazedonien wurde am Mittwoch in Außenbezirken der Stadt Tetovo ein Albaner getötet. Insgesamt 15 Polizisten seien verletzt im Krankenhaus, teilte das Innenministerium in Skopje in der Nacht zum Donnerstag mit. Der Mann starb nach diesen Angaben im Kugelhagel angreifender albanischer Rebellen. Rundfunksender in Skopje berichteten dagegen, der Albaner sei vor einer Bäckerei von einem Scharfschützen tödlich getroffen worden. Einige der Polizisten seien schwer verletzt worden, meldete die jugoslawische Nachrichtenagentur Tanjug aus Skopje. Über eventuelle Opfer auf der Seite der Albanerguerilla UCK gab es zunächst keine Angaben. Mazedonier verlassen die Standt Während die Kämpfe in den Vororten der Stadt am Abend abflauten, war die Lage in Tetovo nach Augenzeugenberichten äußerst angespannt. Die Geschäfte und viele Gaststätten waren geschlossen und vor den Tankstellen bildeten sich lange Autoschlangen. Nach Angaben örtlicher Sender hätten schon einige 100 Mazedonier, die eine Minderheit in der Stadt bilden, aus Angst vor neuen Konflikten ihre Heime in Richtung Skopje verlassen, hieß es im Belgrader Sender TV-Politika. Die mazedonische Regierung erwägt unterdessen die Verhängung von "Sondermaßnahmen". Über das weitere Vorgehen solle bei einer Sondersitzung des Kabinetts am Donnerstag beraten werden, sagte Ministerpräsident Ljubco Georgievski am Mittwochabend nach einem Dringlichkeitstreffen mit Präsident Boris Trajkovski. Georgievski warf den Albanerrebellen ein "Spiel mit dem Feuer" vor. Vieles deute darauf hin, dass sich die Lage nicht in naher Zukunft beruhigen werde. Offensichtlich müsse sich das Land langfristig auf einen "politischen Terrorismus" gefasst machen. Die "Ursache des Problems" liege im Kosovo. (APA/Reuters/dpa)