Jerusalem - Eine Gruppe jüdischer Extremisten unter Führung des ultra-rechten israelischen Parlamentariers Benny Eilon hat am Mittwochabend ein Haus im arabischen Ostteil Jerusalems besetzt. Nach palästinensischen Angaben handelt es sich um ein verlassenes Haus, in das zunächst ein Palästinenser aus dem Westjordanland eingezogen war, nachdem der arabische Besitzer sei bereits vor zehn Jahren verstarb. Am Mittwochmorgen hatte die israelische Polizei das Gebäude jedoch geräumt und versiegelt, ohne Gründe anzugeben. Am Abend brachen dann den Angaben zufolge die jüdische Extremisten in das versiegelte Haus ein und besetzten es. Sie geben an, es sei in der Vergangenheit in jüdischem Besitz gewesen. Die israelische Polizei unternahm zunächst nichts gegen die Besetzungsaktion. Radikale Israelis hatten Ende der 90er Jahre mehrmals Häuser im überwiegend arabisch bewohnten Ostteil Jerusalems besetzt und damit große Spannungen mit der palästinensischen Bevölkerung ausgelöst. Israel beansprucht ganz Jerusalem als seine "ewige, unteilbare Hauptstadt". Die Palästinenser wollen hingegen im 1967 von Israel eroberten Ostteil die Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates errichten. Die ultra-nationalistische Partei Eilons, die Nationale Union - Israel Beitenu, ist Teil der neuen Koalition des Ministerpräsidenten Ariel Sharon. Sie fordert unter anderem die Ausweisung aller Araber aus Israel. Sharon hat selbst in den 80er Jahren ein Haus in Ost-Jerusalem gekauft und damit unter linksorientierten Israelis und Palästinensern scharfe Kritik ausgelöst. (APA/dpa)