Jakarta - Nach den Straßenschlachten der vergangenen Tage haben am Donnerstag tausende Anhänger des indonesischen Präsidenten Abdurrahman Wahid mit der Ermordung politischer Gegner gedroht. Bei einer Kundgebung in Wahids Heimatprovinz Ostjava forderten rund 3.000 mit Macheten und Sicheln bewaffnete Demonstranten die Ermordung von Parlamentspräsident Amien Rais, der als ausgesprochener Gegner Wahids gilt. Den Widersachern des wegen Bestechungsaffären unter Druck geratenen Präsidenten drohten sie mit Krieg. Die Polizei in Ketapang in Ostjava berichtete, mehrere Häuser von Oppositionellen seien mit roter Farbe markiert worden. Die Demonstranten verwüsteten auch ein Büro der Golkar-Partei des früheren Machthabers Suharto. In der Hauptstadt Jakarta demonstrierten mehrere hundert Menschen, um ihre Solidarität mit Wahid zu zeigen. Am Mittwoch war es den dritten Tag in Folge zu Straßenschlachten zwischen Anhängern und Gegnern Wahids gekommen. Für den Fall einer weiteren Eskalation hat die Armeeführung bereits mit militärischem Eingreifen gedroht. Der seit 17 Monaten regierende Wahid hat in der Bestechungsaffäre alle Vorwürfe zurückgewiesen und einen Rücktritt abgelehnt. Neben den innenpolitischen Spannungen tragen Sezessionsbewegungen und Unruhen in Aceh, Irian Jaya sowie auf den Molukken und Borneo zu der allgemeinen Krise in Indonesien bei. (APA/AP)