Washington - Die US-Regierung zieht rund 750 ihrer Soldaten von der Friedenstruppe in Bosnien-Herzegowina ab. Über einen Rückzug weiterer Soldaten werde mit den NATO-Alliierten beraten, verlautete am Mittwoch aus Regierungskreisen in Washington. Die Zusage von Außenminister Colin Powell, dass die bisherige US-Politik auf dem Balkan fortgesetzt werde, gelte aber weiterhin. Die USA haben in Bosnien und im Kosovo rund 10.000 Soldaten stationiert. Die Zusage Powells schließe jedoch einen Teilabzug nicht aus, erklärte ein ranghoher Beamter, der nicht genannt werden wollte. Ein Vertreter des Weißen Hauses erklärte der Nachrichtenagentur AP, die Reduzierung des Kontingents sei das Ergebnis einer im Dezember durchgeführten Überprüfung. Nach Rücksprache mit den europäischen Alliierten würden schweres Gerät und einige Panzer abgezogen, die nicht mehr benötigt würden. Einem Bericht des US-Fernsehsenders CBS zufolge hat die Regierung von Präsident George W. Bush einen Plan zum Abzug von rund 80 Prozent der 4.400 US-Soldaten in Bosnien entworfen. Die 5.600 Soldaten im Kosovo seien davon nicht betroffen. Demnach sollten Fußstreifen und Patrouillengänge der Zivilpolizei übertragen werden. Ein Sprecher des Weißen Hauses, Gordon Johndroe, erklärte, er kenne den Bericht nicht, bezweifle aber, dass er zutreffe. (APA/AP)