Am 9. September wird das Betriebssystem Unix eine Milliarde Sekunden alt. Das auf den ersten Blick nur theoretisch interessante Datum könnte sich als Stolperstein für einige Internet-Anwendungen erweisen, berichtet das Magazin iX in seiner aktuellen Ausgabe. Auch Linux betroffen Für sämtliche Unix-Systeme - und damit auch Linux - beginnt die Zeitrechnung am 1. 1. 1970 um 0.00 Uhr. Auf dieses Datum bezieht sich die Systemzeit aller Unix- und Linux-Varianten, das "Alter" wird in Sekunden gemessen. Exakt am 9. September um 3:46:40 Uhr MEZ erreicht der Sekundenzähler die Milliardengrenze. 1 und 0 Die interne Darstellung dieses Zählers ist binär, kennt also nur die Zahlen 1 und 0; zu einem Überlauf kommt es daher erst im Jahr 2038. Aber viele Entwickler nutzen die menschenlesbare Form des Sekundenzählers - die Repräsentation als Zeichenkette - zur Generierung von Message-IDs, Kennzeichnung von Datenbankeinträgen und so weiter. Dabei kann es zu ähnlichen Schwierigkeiten kommen, wie sie das Jahr 2000 nach sich zog: Feldlängen werden überschritten, Sortier-Algorithmen stimmen nicht mehr. Nicht die Dimensionen des Jahr-2000-Problems "Natürlich", so iX-Chefredakteur Jürgen Seeger, "hat das Eine-Milliarde-Problem bei weitem nicht die Dimensionen des Jahr-2000-Problems. Programmierer und Administratoren im Unix-Umfeld sollten allerdings möglichst bald untersuchen, ob ihre Anwendungen davon betroffen sein könnten. Schließlich sei durch gute Vorbereitung der Übergang in das Jahr 2000 hervorragend gemeistert worden, da werde man sich doch nicht wegen des Sekundenüberlaufs blamieren wollen".