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Foto: Reuters/Teofilovski
Tetovo - Nach der Ausweitung der Offensive albanischer Extremisten erwägt die mazedonische Regierung die Verhängung des Notstands. Ministerpräsident Ljubco Georgievski sagte am Donnerstag, die Regierung werde angesichts der sich verschlechternden Sicherheitslage einen entsprechenden Schritt erörtern. Verteidigungsminister Ljuben Paunovski sagte, das Land stehe am Rand eines Kriegs. Die Kämpfe zwischen Sicherheitskräften und Rebellen hatten am Mittwoch erstmals von der Grenzregion zum Kosovo auf Tetovo, die zweitgrößte Stadt des Landes, übergegriffen. Präsident Boris Trajkovski berief für Donnerstag eine Sitzung der Militärführung ein und wollte sich danach mit Vertretern der EU und der NATO zu Krisengesprächen treffen. Trajkovski kündigte an, Skopje werde die territoriale Integrität entschlossen schützen. Verhandlungen mit den Rebellen werde es nicht geben. Ein Toter, mindestens 14 Menschen Verletzte Viele Mazedonier verließen Tetovo am Donnerstag, vor Tankstellen bildeten sich lange Staus. In der mehrheitlich von Albanern bewohnten Stadt blieben die meisten Geschäfte geschlossen. Bei Kämpfen in der Umgebung von Tetovo wurde am Mittwoch ein Mensch getötet, wie Georgievski mitteilte. Nach Angaben eines Krankenhauses wurden mindestens 14 Menschen verletzt, darunter elf Polizisten. In der Nacht zum Donnerstag verlagerten sich die Gefechte auf drei Dörfer nördlich der Stadt. Kämpfe wurden auch aus den Dörfern Brest und Malino Malo an der Grenze zum Kosovo gemeldet. Ein Polizeisprecher nannte die Lage außerordentlich ernst. Die Albaner stellen etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung Mazedoniens. (APA/AP)