Wien - Noch vor dem Sommer soll das Gesamtprogramm für die Verwaltungsreform fertig gestellt werden. Das kündigte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) am Donnerstag im Budgetausschuss des Nationalrates an. Die Bürgernähe werde verstärkt, betonte Schüssel laut Aussendung. Das Grundkonzept sehe eine Schnittstelle mit dem Bürger vor. So könnte man beispielsweise in der Bezirkshauptmannschaft für den Bürger verschiedene Dienste bündeln. Das erspare Parallelstrukturen im Bund. Zudem werde es auch Strukturreformen geben müssen. Auch Gespräche mit der Gewerkschaft würden gesucht, versicherte Schüssel. "Es muss zu Strukturreformen kommen, sonst können wir die Effizienz in manchen Teilen nicht halten. Es kann keine durchbeamtete Universität geben", sagte der Bundeskanzler, der auch die Notwendigkeit eines Berufsschutzes unterstrich. Das Motto laute: "Ja zu einem modernen Konzept des Dienstrechts und zu einem Schutz unserer Beamten". Es müsse aber auch zu Harmonisierungen in gewissen Bereichen, z.B. längerfristig im Pensionsrecht, kommen. Der Bundeskanzler verwies darauf, dass die Agentur Arthur Anderson alle Ressorts bei ihren Ressortprojekten berate. Bei der Verwaltungsreform müsse jedes Ministerium mittun. Derzeit würden etwa 50 bis 60 konkrete Projekte laufen. Es gehe dabei auch um Themen, die der Bund alleine nicht machen könne, verwies Schüssel auf den Diskussionsprozess im Rahmen der Finanzausgleichs-Begleitkommission mit den Ländern. Die geplante Bürgercard bezeichnete Schüssel als einen Quantensprung. Er sehe keine Datenschutzprobleme, "wenn man es richtig macht". Damit könnte beispielsweise die Bezahlung der Studentenbeiträge gesichert werden, sie könnte aber auch als Personalausweis fungieren. Als Studentencard solle sie ab 2002 zum Einsatz kommen können. Der Datenschutzrat müsse jedenfalls eingeschaltet werden. (APA)