Die radikalislamische Regierung Afghanistans hat am Donnerstag das Korrespondentenbüro der britischen BBC in Kabul geschlossen, nachdem der Sender kritisch über die Zerstörung der als heidnisch eingestuften Buddha-Statuen von Bamiyan berichtet hatte. Die BBC-Reporterin Kate Clark äußerte vor der Abreise nach Pakistan die Hoffnung, dass sie bald zurück kehren dürfe; denn sie liebe das Land und die Menschen dort. Die Regierung hat ihr Voreingenommenheit vorgeworfen. Sie selbst sagte: "Der offensichtliche Grund für meine Ausweisung ist mein Bericht, in dem ich gesagt habe, die Afghanen seien generell gegen die Zerstörung der Statuen." Die BBC war zehn Jahre lang in Afghanistan vertreten gewesen. Der Sprecher des afghanischen Außenministeriums, Mohammad Osman Sherjar, sagte, die BBC habe seit dem Machtantritt der radikalislamischen Bewegung Taliban 1996 in provokativer Weise berichtet. Auch im Fall Bamiyan habe der Sender provokante und an der Wirklichkeit vorbei gehende Interviews mit Auslandsafghanen in den beiden landessprachlichen Programmen ausgestrahlt, sagte Sherjar. (APA/Reuters)