Lancester - Forscher der Lancester Universität sehen Butter als wirksamen Monitor für die Messung von Schadstoffen in der Atmosphäre. Eine Auswertung von Butterproben in 23 Ländern fand die höchsten Schadstoff-Konzentrationen in Europa und Nordamerika. Niedrigere Werte verzeichnete Butter aus Australien und Neuseeland. Herkömmliche Analysen verwenden Spezialgeräte zur Messung von Luftschadstoffen. Durch Butter könnte auf lokaler beziehungsweise regionaler Ebene und sogar weltweit der Grad der Umweltverschmutzung geschätzt werden, erklärte Kevin Jones von der Lancester Uni. Butterproben verschiedener Gebiete könnten einerseits die internationale Verteilung feststellen. Erhöhte regionale Schadstoff-Konzentrationen dienten der besseren Feststellung der Emissionsquelle, so der Forscher weiter. Bisher wurde Butter ausschließlich für die Messung der menschlichen Aufnahme von Chemikalien durch die Nahrung herangezogen. So genannte persistente organische Stoffe (POPs) werden durch die Luft befördert und können über die Nahrungskette zum Menschen gelangen. Sie reichern sich vorwiegend im Tier an und akkumulieren insbesondere im Milchfett, zu der Butter aus 80 Prozent besteht. Neben natürlich vorkommenden organischen Bestandteilen, die leicht abbaubar sind, existieren künstliche POPs, die äußerst resistent und stabil gegenüber natürlichen Abbauprozessen sind. Diese Chemikalien entspringen größtenteils der Pestizidproduktion. (pte)