München - Der Münchener Autokonzern BMW hat im abgelaufenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt, ist damit aber unter den Erwartungen von Analysten geblieben. Das Ergebnis aus dem gewöhnlichen Geschäft kletterte um fast 50 Prozent auf 1,663 (Vorjahr: 1,111) Mrd. Euro (22,9 Mrd. S), wie BMW am Donnerstag in München mitteilte. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem operativen Gewinn von 2,017 Mrd. Euro gerechnet. Der Jahresüberschuss lag mit 1,026 Mrd. Euro erstmals über der Milliarden-Schwelle. Die BMW-Aktionäre sollen eine erhöhte Dividende von 0,46 (0,40) Euro auf die Stammaktien und von 0,48 (0,42) Euro auf die Vorzüge erhalten. Auch für 2001 gab sich Vorstandschef Joachim Milberg optimistisch. Neuausrichtung BMW begründete den Rekordgewinn mit der Neuausrichtung nach dem Verkauf der verlustträchtigen britischen Tochter Rover sowie mit der Konzentration auf das "Premiumsegment" bei Automobilen. Dabei hatte der operative Verlust in Großbritannien im ersten Halbjahr 2000 das Ergebnis noch mit 762 (1207) Mill. Euro belastet. Mit den Autos der eigenen Marke verdiente BMW den weiteren Angaben zufolge 2,380 Mrd. Euro und damit 13 Prozent mehr als 1999. Dabei belasteten 240 Millionen Euro Rückstellungen für die neue Altauto-Richtlinie der EU das Bereichsergebnis. 112 Mill. Euro davon waren im Jahr 2000 auch für den Konzern ergebniswirksam. Beim Konzernüberschuss lag BMW nur knapp unter dem Mittel der Analystenprognosen, das bei 1,08 Mrd. Euro lag. Aus dem operativen Ergebnis errechnet sich eine Umsatzrendite von 4,7 Prozent, die damit wie angekündigt über dem Rekordwert aus dem Jahr 1997 von 4,2 Prozent lag. In diesem Jahr hatte BMW mit 1,293 Mrd. Euro auch seinen bisherigen Rekordgewinn aus dem operativen Geschäft erzielt. 1999 hatten 3,15 Mill. Euro Rückstellungen für Rover den Konzern tief in die Verlustzone abrutschen lassen. Aktie gibt nach Die BMW-Aktie gab am Donnerstag gegen den Markttrend um 2,4 Prozent auf 34,42 Euro nach, nachdem sie an den Tagen zuvor bereits mit anderen Autowerten deutlich abgebröckelt war. Die Investmentbank WestLB Panmure stufte die Papiere dennoch auf "Kauf" von "Outperformer" hinauf und behielt ihr Kursziel von 45 Euro bei. Bereits im Jänner hatte BMW für 2000 trotz der Abgabe von Rover einen Rekordumsatz von 35,356 (34,4) Mrd. Euro bekannt gegeben, weil der Umsatz mit BMW-Fahrzeugen im vergangenen Jahr allein um 20,5 Prozent zugelegt habe. Auch für das laufende Jahr rechnet der Konzern trotz der abflauenden Autokonjunktur in Europa mit Umsatz- und Gewinnrekorden: "Wir gehen davon aus, dass die BMW Group (...) ihre erfolgreiche Entwicklung bei Absatz, Umsatz und Ertrag fortsetzen wird", erklärte Vorstandschef Milberg. Im Jänner und Februar seien zehn Prozent mehr BMW an die Kunden ausgeliefert worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres(APA/Reuters)