Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger wird mit dem renommierten deutschen Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Das Adolf-Grimme-Institut gab am Donnerstag in Köln die Preisträger bekannt. Die undotierten Fernseh-Auszeichnungen werden in drei Kategorien vergeben und am 23. März im Theater Marl überreicht. Hörbiger erhält den Preis für ihre Leistungen in Filmen wie "Die Schwiegermutter" (ZDF), "Julia - Eine ungewöhnliche Frau" (SR), "Schimanski muss leiden" (WDR). Erstmals in der Geschichte der deutschen "Fernseh-Oscars" vergibt das Adolf-Grimme-Institut in diesem Jahr vier Auszeichnungen mit Gold - allesamt an Produktionen des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Der Erfinder und Produzent der "Lindenstraße", Hans Geißendörfer, wird ausgezeichnet für die "erfolgreichste und am längsten laufende Weekly im deutschen Fernsehen". Für das WDR-Fernsehspiel "Die Polizistin" erhalten Regisseur Andreas Dresen, Drehbuchautorin Laila Stieler sowie die Hauptdarsteller Gabriela Maria Schmeide und Axel Prahl eine goldene Trophäe in der Kategorie "Fiktion & Unterhaltung". Der aus Israel stammende Filmemacher Eyal Sivan erhält einen Grimme-Preis mit Gold für seine Dokumentation "Ein Spezialist" über den Eichmann-Prozess in Israel, für die er 350 Stunden Filmaufnahmen aus dem Gerichtssaal auswertete. Das Psychogramm eines mörderischen Bürokraten wertete die Jury als ein "kleines Meisterwerk". Das vierte Gold ging an Thomas Giefer für Buch und Regie des Dokumentarfilms "Politische Morde: Mord im Kolonialstil". Den Beitrag über die Ermordung des kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba vor 40 Jahren nannte die Jury "ein atemberaubendes, ein überragendes Stück der Aufklärung". Als einziger privater Sender kam ProSieben mit dem Polit-Thriller "Das Phantom" zum Zuge. Der Grimme-Preis wird für Fernsehleistungen und Produktionen vergeben, die "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können". Von den 716 für den "37. Adolf-Grimme-Preis des Deutschen Volkshochschul-Verbandes" eingereichten Fernsehproduktionen waren 56 von zwei unabhängigen Auswahlkommissionen ("Fiktion & Unterhaltung/Spezial", "Information und Kultur/Spezial") nominiert worden, wobei die öffentlich-rechtlichen Sender wie in den Vorjahren ihren Spitzenplatz behauptet hatten. Kamen die Privaten im Vorjahr noch auf acht Nominierungen, waren es diesmal nur noch zwei. (APA/dpa)