Barcelona - Ein Gericht in Barcelona wird über die Plagiatsvorwürfe gegen den spanischen Literaturnobelpreisträger Camilo Jose Cela, 84, entscheiden, die die Klage der Autorin Maria del Carmen Formoso Lapido wurde zugelassen. Die Richter kamen nach Presseberichten vom Donnerstag zu dem Schluss, es bestehe der begründete Verdacht, dass es sich bei Celas Werk "La cruz de San Andres" (Das Kreuz von San Andres) um ein Plagiat handeln könnte. Mit diesem Roman hatte der Nobelpreisträger 1994 den Planeta- Preis, die höchstdotierte spanische Literaturauszeichnung, gewonnen. Formoso, die wie Cela aus Galicien im Nordwesten Spaniens stammt, hatte vorgebracht, das ausgezeichnete Werk sei eine Kopie ihres Romans mit dem Titel "Carmen, Carmela, Carmina (Fluorescencia)". Die Autorin hatte sich mit ihrem Werk ebenfalls um den Planeta-Preis beworben. Zwei Gerichtsinstanzen wiesen ihre Klage gegen Cela zunächst zurück. In einem Berufungsverfahren entschieden nun die Richter in Barcelona, es gebe zahllose Übereinstimmungen zwischen beiden Werken. Dies gelte nicht nur für die Themenstellung, sondern auch für die Figuren oder die Handlung. Auch seien einzelne Textpassagen weitgehend identisch. Das Gerichtsverfahren findet in Barcelona statt, weil dort der Planeta-Verlag seinen Sitz hat. (APA/dpa)