Berlin - Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchu aus Guatemala hat den Protestmarsch der zapatistischen Guerillabewegung in Mexiko als Erfolg gewertet. Die Nationale Zapatistische Befreiungsarmee (EZLN) unter Subcomandante Marcos habe es geschafft, auf die Probleme der indianischen Landbevölkerung aufmerksam zu machen. "In dem Moment, als die EZLN vor sieben Jahren die Waffen erhob, hat sich die Geschichte der Indios in Chiapas geändert", sagte die Maya-Aktivistin am Mittwoch auf einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. Die Indio-Bewegungen in Mexiko, Guatemala und Ecuador erleben nach Menchus Worten zurzeit einen Aufschwung. Ziel müsse ein Dialog zwischen der Mehrheit und der indianischen Minderheit sein. Dabei sollten die UreinwohnerInnen mit Respekt behandelt werden. Menchu stellte sich hinter die Forderung der ZapatistInnen, ein Autonomiegesetz für die Indios zu verabschieden. Die Nobelpreisträgerin bedankte sich für die europäische Entwicklungshilfe, sprach sich aber für mehr Eigenverantwortung der Urbevölkerung aus. Rigoberta Menchu Tum erhielt 1992 den Friedensnobelpreis für ihr Engagement für die vom Bürgerkrieg betroffene Maya-Bevölkerung in Guatemala. Mit dem Preisgeld gründete sie eine Organisation, die sich für die Rechte der Indios einsetzt. Die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt ihre Projekte. (APA/AP)