Paris - Der Generaldirektor der Erziehungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO), Koichiro Matsuura, hat wegen der Zerstörung von historischen Buddha-Statuen in Afghanistan Sanktionen gegen die dort herrschenden Taliban-Milizen gefordert. Die "wahnsinnige Aktion" der ultrafundamentalistischen Milizen in Bamiyan und in den Museen des Landes müsse als Verbrechen definiert werden, schrieb Matsuura in einem Beitrag für die französische Tageszeitung "Le Monde" (Freitag-Ausgabe). "Dieses Verbrechen muss mit einer neuen Art von Sanktionen geahndet werden", meinte Matsuura. Als Beispiel nannte er das Haager UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien, das auch die Zerstörung historischer Monumente in Dubrovnik angeklagt habe. "Ein solcher kultureller Rückschlag darf nicht erlaubt sein", schrieb Matsuura. "Die internationale Gemeinschaft darf Verbrechen gegen Kulturgüter nicht länger hinnehmen." Es sei das erste Mal, dass die zentrale de-facto-Autorität eines Landes sich das Recht herausgenommen habe, kulturelles Erbe der gesamten Menschheit zu zerstören. (APA/dpa)