Österreich
EU-Kommission fordert Österreich zu Gemeinschaftsmaßnahmen auf
Haupt sagt Unterstützung zu und verteidigt Zusatzmaßnahmen
Wien/Brüssel - "Wir lehnen nationale Maßnahmen ab. Wir erwarten,
dass Österreich der Gemeinschaftspolitik im Kampf gegen die Maul- und
Klauenseuche folgt" erklärte Beate Gminder, Sprecherin von EU-
Gesundheitskommissar David Byrne, auf die heutige "Sperrkundmachung" von Gesundheitsminister
Herbert Haupt (F) gegenüber Fleisch- und Milchprodukten aus
Frankreich.
Gerald Grosz, Sprecher von Gesundheitsminister Herbert Haupt betonte, dass Österreich alle Maßnahmen der EU gegen die Maul- und Klauenseuche unterstütze und sie auch mittrage.
"Andererseits konnten die EU-Maßnahmen aber nicht verhindern, dass die Seuche von einer Insel auf den Kontinent übertragen wurde. Sicherheit und Gesundheit der Österreicher sind unser höchstes Ziel", das nun eben mit zusätzlichen Vorkehrungen sichergestellt werden solle, sagte Grosz in einer Reaktion auf die Aussagen von Byrne-Sprecherin Beate Gminder.
Österreich habe beispielsweise in Sachen BSE oft Kritik für sein vorausschauendes Vorgehen einstecken müssen, meinte der Haupt-Sprecher. "Österreich ist BSE-frei, andere Nationen konnten trotz der EU-Maßnahmen den Ausbruch der Krankheit nicht verhindern."
Die EU hat die Ausfuhr aller lebenden Paarhufer aus ganz
Frankreich sowie von Fleisch- und Milchprodukten aus zwei Regionen
Frankreichs (Departements Mayenne et Orne) verboten. Haupt hat laut
Ankündigung seines Pressesprechers diese Maßnahme in seiner
Kundmachung auf Fleisch, Milch und Produkte daraus aus ganz
Frankreich ausgedehnt.
Österreich habe an allen Diskussionen zum Thema Maul und
Klauenseuche teilgenommen. Die geltenden EU-Beschlüsse seien
gemeinsam getroffen worden. Daher solle die Bundesregierung diese nun
auch anwenden, so die Sprecherin.
"Sperrkundmachung"
Obwohl Gminder derzeit keine Akzeptanz für die österreichische Vorgangsweise bezüglich MKS signalisiere, gab sich Grosz überzeugt, dass die zusätzlichen heimischen Maßnahmen wie die "Sperrkundmachung" für die EU "in einer Woche sehr wohl verständlich sein" würden.
(APA)