Wien - Die Wiener Städtische Versicherung will nach einem Ergebniseinbruch von 40 Prozent auf 273 Mio. S (20 Mio. EURO) im Vorjahr heuer wieder zulegen. Der mit Ende Juni scheidende Generaldirektor Siegfried Sellitsch kündigte für das laufende Geschäftsjahr wieder einen Ergebnisanstieg auf 470 Mio. S an. Insgesamt stiegen die Prämien in der AG um sieben Prozent auf 19,1 Mrd. S. Davon stammen acht Mrd. S aus dem Ausland. Die Versicherungsleistungen legten in Summe um 8,6 Prozent auf 14,9 Mrd. S zu. Sellitsch will bis 2002 den Prämienanteil aus dem Ausland von derzeit 20 Prozent auf über 30 Prozent steigern. Den Ertragseinbruch im Vorjahr begründete Sellitsch mit der zum Teil nicht kostendeckende Kfz-Sparte und den Hagel-Schäden. Letztere kosteten der Städtischen inklusive ihrer Tochter Donau eine Mrd. S. Wachstumsträger war erneut die Lebensversicherung mit Prämieneinnahmen von 7,8 Mrd. S. Entwicklungen auf den Aktienmärkten belastet Negativ zu Buche schlug sich im Vorjahr auch die Entwicklung auf den Aktienmärkten. Die Städtische verdiente zwar 2,1 Mrd. S aus Handelserlösen (ex Dividenden und Zinsen), doch stiegen die Abschreibungen infolge der Kursentwicklung von einer (1999) auf 1,8 Mrd. S. "Und das, obwohl wir unser Dollarportfolio abgesichert haben", so Sellitsch. Das versicherungstechnische Ergebnis in der Schaden/ Unfallsparte verschlechterte sich 2000 auf minus 817 (minus 467) Mio. S nach Rückversicherung beziehungsweise minus 1,2 Mrd. S (minus 581 Mio. S) vor Rückversicherung.

Die vom Finanzminister den Versicherungen aufgebrummte Besteuerung von Rückstellungen werde der Branche fünf bis sechs Mrd. S kosten. Laut Sellitsch "werden die Kosten sicher in die Prämien hineingerechnet, weil das Geld hat niemand im Keller liegen". (cr, DER STANDARD, Printausgabe 16.3.2001)