Washington - Die USA wollen ihre Militärpräsenz in Bosnien-Herzegowina verringern. Mehr als tausend Soldaten sowie Kampfhubschrauber und Waffen würden dort nicht mehr benötigt, sagte Pentagon-Sprecher Paul Phillips am Donnerstag in Washington. Die Reduzierung von 4700 auf 3500 Soldaten sei den NATO-Verbündeten bereits mitgeteilt worden und solle mit der nächsten Truppen-Rotation vollzogen werden. Am Anteil der US-Truppen an der Stabilisierungstruppe SFOR ändere sich dadurch nichts, sagte der Sprecher. Der Schritt sei kein Anzeichen für einen breit angelegten Rückzug der USA vom Balkan. Auch eine Reduzierung der US-Truppen im Kosovo sei nicht geplant. Laut dem US-Fernsehsender CBS will die US-Regierung die Militärpräsenz in Bosnien in den kommenden zwei Jahren um 80 Prozent reduzieren. Statt Soldaten sollen künftig Polizisten dort patrouillieren. Die Truppen sollen nur noch beim Ausbruch von Kampfhandlungen einspringen. Zunächst sollten 800 Soldaten abgezogen werden, berichtete CBS. US-Präsident George W. Bush hatte die NATO-Verbündeten im Wahlkampf mit dem Hinweis verunsichert, er sei gegen den Einsatz von US-Truppen zum Aufbau von Demokratien. Seine Berater hatten erklärt, die Alliierten müssten einen größeren Anteil an Friedenseinsätzen übernehmen. Nach seiner Amtsübernahme versicherte Bush dann, er werde jeden Abzug mit den Verbündeten absprechen. Sein Außenminister Colin Powell versprach, gemeinsam begonnene Aktionen würden auch gemeinsam zu Ende geführt. (APA)