Brüssel - In Großbritannien und Frankreich tauchen täglich neue Fälle von Maul- und Klauenseuche auf, nun meldete auch Portugal den ersten Verdachtsfall, Deutschland bereits den sechsten. Die Seuche droht sich über ganz Europa und darüber hinaus auszubreiten, auch Argentinien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind bereits betroffen. Zwar werden in allen Ländern die Schutzmaßnahmen verschärft, Impfungen werden von der EU aber vorerst abgelehnt. Die EU-Kommission will nun doch keine rechtlichen Schritte gegen die wegen der Tierseuche von zahlreichen Staaten, allen voran die USA, verhängten totalen Importstopps für Tiere und Fleisch aus der Union setzen. EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne hat noch Mittwochabend angekündigt, "vollen Gebrauch von bilateralen Kontakten und bestehenden WTO-Abkommen" zu machen, um die Sanktionen aufzuheben. Donnerstag akzeptierte die Kommission aber die Embargos, am 27. März wird Byrnes in Washington über das weitere Vorgehen verhandeln. Im Vorjahr exportierte die EU für 6,33 Milliarden Schilling (460 Millionen Euro) Tiere und Fleisch in die USA. (red, DER STANDARD, Print- Ausgabe 16. März 2001)