Schanghai - Die Wirtschaftsmetropole Schanghai hat mit Blick auf den erwarteten Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) ein härteres Vorgehen gegen Produktpiraterie angekündigt. Der Kampf gegen Fälscher sei eng verknüpft mit dem internationalen Ruf der Stadt, sagte Schanghais Vizebürgermeister Jiang Yiren nach einem Bericht der Zeitung "Shanghai Daily" vom Freitag. Als Zeichen der Entschlossenheit verhängte ein Schanghaier Gericht am Donnerstag gegen fünf Männer, die mit gefälschten Autoteilen, Computerkabeln oder Zigaretten gehandelt hatten, Haftstrafen bis zu sechs Jahren sowie hohe Geldbußen. Der mangelnde Schutz von Urherberrechten ist eine der letzten Hürden auf Chinas Weg in die WTO. Angesichts von Millionenverlusten durch Produktpiraterie hatten Weltkonzerne wie Volkswagen oder Philips in den vergangenen Monaten von den Behörden effektivere Schritte gegen Fälscher gefordert und die bisherigen Maßnahmen der Pekinger Führung als unzureichend kritisiert. Da in einigen Provinzen die Produktpiraterie bereits eine Schlüsselindustrie geworden ist, arbeiten viele Fälscher unter dem Schutz lokaler Behörden. Die Zentren für Herstellung und Vertrieb nachgemachter Markenartikel liegen in Schanghais Nachbarprovinzen Zhejiang und Jiangsu sowie in der südlichen Küstenprovinz Guangdong. (APA/dpa)