Tetovo - Mazedonische Sicherheitskräfte und albanische Rebellen haben sich am Samstag neue Gefechte geliefert. In der Nähe von Tetovo, der zweitgrößten Stadt des Landes mit albanischer Mehrheitsbevölkerung, gab es seit dem frühen Morgen wieder Schüsse und Detonationen, wie Journalisten berichteten. Auch in der Stadt wurde geschossen. Die Straßen waren großteils menschenleer. Nach dem Beschuss einer auch vom deutschen KFOR-Kontingent benützten Militärkaserne bei Tetovo wurden im Laufe der Nacht rund 400 der etwa 1200 dort stationierten deutschen Bundeswehrsoldaten verlegt. Am Freitagnachmittag waren sie erstmals in die Schusslinie albanischer Rebellen geraten, jedoch nicht direkt angegriffen worden. Ein Soldat wurde dabei leicht verletzt. "Lage ernst und gefährlich" NATO-Generalsekretär George Robertson bezeichnete die Situation in Mazedonien als ernst und gefährlich. "Diejenigen, die Gewalt statt Dialog bevorzugen, müssen eine eindeutige Antwort der internationalen Gemeinschaft erhalten", sagte er nach Gesprächen mit dem griechischen Ministerpräsident Costas Simitis in Athen. Mit einem Einsatz der NATO in Mazedonien rechnete Robertson vorerst jedoch nicht: "Wir haben kein Mandat dafür. Außerdem hat die mazedonische Regierung dies nicht beantragt". Die NATO werde die territoriale Integrität Mazedoniens aber garantieren. Robertson warnte die albanischen Rebellen: "Wir werden dafür sorgen, dass die Botschaft diejenigen erreicht, die Extremismus statt Demokratie bevorzugen. Und die Botschaft lautet: Eure Zeit läuft aus."(APA/dpa)