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Bad Aachen - Der typische Bierbauch des Mannes verschwindet bei Reduktionskost schneller als die weiblichen Fettdepots an Hüften und Oberschenkeln. Das liegt jedoch nicht an der stärkeren Willenskraft der Männer, sondern einfach an der Verteilung und den Eigenschaften der Fettpolster, wie der Sprecher des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik (DIET), Sven-David Müller, in Bad Aachen betonte. Das Bauchfett des Mannes sei rascher aktivierbar und daher leichter abzubauen. Nur während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit seien auch die Fettdepots als Notreserve für Mutter und Kind rasch abbaubar. In der übrigen Zeit falle es Frauen schwerer, durch Reduktionsdiät und Bewegung das Fett schmelzen zu lassen. Müller warnte aber auch die Männer: Mit entscheidend für das Infarktrisiko bei übergewichtigen Menschen sei, wo das Fett sitze. Als Gradmesser gelte: Je weiter der Gürtel geschnallt werden müsse, desto größer sei auch die Gefahr eines Herzinfarktes. Bei Männer sei ein Gürtelumfang ab 94 Zentimetern und bei Frauen ab 80 Zentimetern als gefährlich. In der Ernährungsmedizin und Diätberatung gilt nach Angaben des Experten als Parameter für das Infarktrisiko das Verhältnis von Hüfte zu Taille, die so genannte Waist-To-Hip-Ratio (Taillenumfang dividiert durch den Hüftumfang in Zentimetern). Bei einem Wert von 0,8 bei Frauen und 1,0 bei Männern werde es gefährlich, sagte Müller. Das sei jedoch kein Grund, das Hüft- und Oberschenkelfett weniger ernst zu nehmen, mahnte der DIET-Sprecher: Fett sei generell schlecht für Gesundheit und Wohlbefinden. (APA/AP)