Eberswalde - Rund drei Wochen nach ihrer Ermordung ist die zwölfjährige Ulrike am Freitag beerdigt worden. Hunderte Menschen kamen auf den Friedhof im brandenburgischen Eberswalde, der Heimatstadt des Mädchens. Freunde, Schulkameraden, Lehrer und viele andere erwiesen der Ermordeten die letzte Ehre. Zuvor hatte die Familie im engsten Kreis eine Trauerfeier abgehalten. Bei der Fahndung nach dem Mörder des Mädchens fehlte der Polizei trotz mehr als 2.700 Hinweisen aus der Bevölkerung auch am Freitag noch jede Spur. An der Stelle, wo Ulrike entführt worden war, lag weiterhin ein Berg von Blumen und Plüschtieren. Viele Trauergäste zündeten vor der Bestattung Kerzen an dem Feldweg an, neben dem das verlassene Fahrrad des Mädchens entdeckt worden war. "Warum?", stand auf einem großen Zettel, "Ulrike, wir vergessen Dich nie", auf einem anderen. Der evangelische Pfarrer Martin Appel hielt die Predigt bei der Trauerfeier, die im engsten Familienkreise auf dem kommunalen Friedhof im Eberswalder Ortsteil Finow stattfand. Genetischen Fingerabdruck des Mörders rekonstruiert Unterdessen wurde bundesweit die Überprüfung von Verdächtigten fortgesetzt, wie Polizeisprecher Rene Zscheckel erklärte. Dabei nahmen die Ermittler weitere Speichelproben, um Genanalysen zu erstellen. Die Kriminalisten hatten aus Spuren an der Mädchenleiche einen genetischen Fingerabdruck des Mörders rekonstruiert. Damit hoffen Polizei und Staatsanwaltschaft den Täter zu überführen. Ein Vergleich mit der Gendatenbank des Bundeskriminalamtes, in der Erbinformationen von 90.000 Sexualstraftätern gespeichert sind, hatte jedoch keinen Treffer ergeben. Genetischen Fingerabdruck des Mörders rekonstruiert. Entführt - vergewaltigt und ermordet Die zwölfjährige Ulrike war am 22. Februar auf dem Weg zum Handballtraining in der Nähe ihres Elternhauses entführt, vergewaltigt und danach ermordet worden. Nach zweiwöchiger Suche entdeckte die Polizei am Donnerstag vergangener Woche ihre Leiche. Seither läuft die Fahndung nach dem Mörder auf Hochtouren. Der Fall hatte zu einer bundesweiten Debatte darüber geführt, ob die Speicherung von genetischen Fingerabdrücken ausgeweitet werden solle. Zurzeit baut das BKA eine Gendatenbank aus den Erbinformationen von Sexualverbrechern auf. (APA/AP)