Technik
Supercomputer gibt man nicht gerne her
Republikanische US-Senatoren wollen Exportbeschränkungen für Hightech überprüfen
Washington - Im US-Senat
regt sich Kritik an der Entscheidung des
ehemaligen Präsidenten Bill Clinton, die Exportbestimmungen für
Supercomputer zu lockern. Nach einem Bericht der Washington Post
kritisierte die Leiterin der Abteilung für internationale Beziehungen und
Handel des General Accounting Office (
GAO
), Susan
S. Westin, dass die Exportbestimmungen für solche Computersysteme zu
hastig und ohne ausreichende Analyse der Bedrohung der nationalen
Sicherheit erfolgte. Mit der Regelung vom 10. Januar wurde der Export von
leistungsfähigen Computersystemen mit einer Leistung von 85.000 MTOPS
(Mio. Theoretical Operations) an Staaten wie China, Russland und Indien
unter gewissen Umständen erlaubt.
Die Regelung "spricht nicht alle militärisch bedeutenden Einsatzformen von
Supercomputern dieser Leistungsklasse an", erklärte Westin vor dem
Senatsausschuss für Regierungsangelegenheiten. Westin kritisierte, dass
diese Systeme für das Design von Atomwaffen eingesetzt werden können.
Sie fordert, dass alle Lockerungen der Exportkontrollen der letzten Jahren
nochmals auf ihre Auswirkungen auf die nationale Sicherheit untersucht
werden. Westin findet bei dem Vorsitzenden des Ausschusses, dem
Republikaner Fred D. Thompson, Unterstützung. Er will eine eigene
Kommission mit der Prüfung der Exportbeschränkungen befassen.
Die von Clinton verabschiedete Regelung soll am kommenden Dienstag in
Kraft treten. Die US-Computerindustrie hatte lange diese Regelung
eingefordert. Sollten die Exportbestimmungen für Supercomputer von den
Republikanern wieder angezogen werden, befürchten die Vertreter der
US-Industrie, dass die Konkurrenz in Europa und Japan ihr den Rang
abläuft. (pte)