Netzpolitik
Bei Handys kann der "Große Bruder" in den USA jetzt besser mithören
Aufsichtsbehörde genehmigte neue technische Standards
Washington - Der "Große Bruder" kann in den USA künftig besser mithören, wenn sich verdächtige Bürger per Handy
unterhalten. Die Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission in Washington genehmigte nach Presseberichten vom Samstag neue
technische, für Strafverfolger günstigere Standards. Gerichtliche Genehmigung
Bisher dürfen sie Handy-Gespräche abhören, wenn sie dazu eine gerichtliche Genehmigung haben. Künftig können sie mit Hilfe der
Sendeantennen den Aufenthaltsort eines Anrufers oder Angerufenen feststellen und Konferenz-Gespräche mehrerer Teilnehmer verfolgen,
selbst wenn die verdächtige Person nicht mehr dabei ist. Sie können der Spur von Verdächtigen auch über Serviceeinrichtungen wie
Weiterleitung von Anrufen (call forwarding) und "Parken" von Gesprächen (call waiting) verfolgen.
Verdopplet
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der gerichtlich genehmigten Handy-Abhöraktionen in den USA auf jährlich 1.329 (1998)
verdoppelt. Während die Polizei wegen des Anstiegs des mobilen Telefonierens seit langem mehr Kompetenzen forderten, haben
Bürgerrechtsgruppen - vergebens - vor einer zunehmenden Verletzung der Privatsphäre gewarnt.(APA/dpa)