Europa
Paul Spiegel zweifelt an Durchbruch bei Zwangsarbeiter- Entschädigung
"Bis heute haben die oftmals betagten Opfer keine Mark gesehen"
Frankfurt - Der Präsident des Zentralrates der Juden in
Deutschland, Paul Spiegel, sieht in der Bereitstellung der fehlenden
1,4 Milliarden Mark für den Entschädigungsfonds für ehemalige NS-
Zwangsarbeiter durch die deutsche Wirtschaft noch keinen Durchbruch.
Der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte Spiegel: "Den
ersten Scheck sehe ich noch nicht in der Post." Von Freude könne noch
keine Rede sein."Bis heute haben die oftmals betagten Opfer keine Mark gesehen"
Seit zwei Jahren habe er zwar immer wieder gehört, der Durchbruch
sei endlich geschafft. "Bis heute haben die oftmals betagten Opfer
keine Mark gesehen", kritisierte Spiegel. Es gehe um eine Million
immer älter werdender Menschen, die am Ende eines oftmals durch die
Zwangsarbeit ruinierten Lebens stünden. Er habe Verständnis für den
Wunsch der deutschen Wirtschaft nach Rechtssicherheit. Die
Differenzen darüber dürften aber nicht auf dem Rücken der ehemaligen
Zwangsarbeiter ausgetragen werden, sagte Spiegel dem Blatt. (APA)