Hamburg - Streng unter Verschluss gehaltene Zeugenaussagen vor dem Den Haager Kriegsverbrechertribunal dokumentieren, dass in dem Kosovo-Dorf Racak im Jänner 1999 vor allem albanische Zivilisten von serbischen Uniformierten, vermutlich Sonderpolizisten erschossen wurden. Nach Informationen des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", der die Aussagen einsehen konnte, scheint für die Ankläger in Den Haag wahrscheinlich, dass serbische, mit Maschinenpistolen bewaffnete Schützen auf die aus dem Dorf vertriebenen unbewaffneten Albaner schossen. Da die Schüsse aus einiger Entfernung abgegeben wurden, könne eine regelrechte Exekution jedoch nur schwer nachgewiesen werden. Weitere Offenbarungen Das Dossier der Haager Ankläger offenbare zudem Manipulationen, Täuschungen und Vertuschungen, hieß es weiter. Diese sollen allerdings nicht nur von serbischer Seite, sondern auch von Seiten der Albaner begangen worden sein. Die Meldungen von dem Massaker an 43 Zivilisten hatten seinerzeit, geschürt von albanischer Propaganda, zur Rechtfertigung für den Militärschlag der NATO gegen Belgrad gedient. (APA/dpa)