Moskau - Russland und die USA sind sich nach den Worten des Sekretärs des russischen Sicherheitsrates, Sergej Iwanow, in der Beurteilung der gegenwärtigen Krise im Grenzgebiet zwischen Mazedonien und dem Kosovo einig. Moskau und Washington stimmten darin überein, dass es notwendig sei, den albanischen Extremisten ein "eindeutiges Signal" zu geben, da eine Destabilisierung der Region ernsthafte Folgen hätten, sagte Iwanow nach einem USA-Besuch in einem Gespräch mit der Moskauer Zeitung "Komsomolskaja Prawda".Vorbeugungsmaßnahmen Falls die Rebellen den Warnungen "kein Gehör schenken, dann müssen Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden. Über deren Charakter möchte ich mich vorläufig aber nicht auslassen", sagte Iwanow. Russland hat der mazedonischen Regierung volle Unterstützung ihrer Bemühungen zugesichert, den Aufstand zu beenden. Zugleich drängte Moskau die UNO, die Grenzen zwischen den früheren jugoslawischen Republiken - und damit die Zugehörigkeit Kosovos zu Serbien - zu bestätigen. Moskau hatte wiederholt kritisiert, die NATO ermutige die Albaner im Kosovo zur Abspaltung von Jugoslawien. Scharfe Verurteilung NATO-Generalsekretär George Robertson hatte am Freitag bei einem Besuch in Athen die Rebellenangriffe in Mazedonien scharf verurteilt, einen NATO-Einsatz jedoch vorerst ausgeschlossen. Er richtete an die albanischen Rebellen die Warnung: "Wir werden dafür sorgen, dass die Nachricht diejenigen erreicht, die Extremismus statt Demokratie bevorzugen. Und die Nachricht lautet: Eure Zeit läuft aus." Iwanow erklärte in dem Interview, die USA seien "kein Feind Russlands, ebenso wie - nach den jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten zu urteilen - auch Russland nicht zu ihren Feinden gerechnet wird". Der Sicherheitsratssekretär verwies auf ernsthafte Differenzen zwischen Moskau und Washington in der Einstellung zum ABM-Vertrag. "Die amerikanische Seite ist aus objektiven Gründen zu einer neuen Ebene der Behandlung der Frage noch nicht bereit, denn die Bildung der neuen Administration ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb werden wir warten, und sobald dieser Prozess beendet ist, werden wir bereit sein, die Verhandlungen zu beginnen". Iwanow, der 1999 vom damaligen Präsidenten Boris Jelzin zum Sekretär des Sicherheitsrates ernannt worden war, hatte in Washington mit der neuen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Außenminister Colin Powell konferiert. "Condoleezza erwies sich als bezaubernde Frau. Andererseits ist sie sehr pragmatisch und sie bleibt niemandem eine Antwort schuldig. Mir persönlich ist dies sehr sympathisch", sagte Iwanow. (APA/ITAR-TASS)