Wien/Rom/Udine - Die FPÖ plant laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Format" nach den italienischen Parlamentswahlen im Mai eine Versammlung mit "namhaften Personen" aus Oberitalien; der Klubobmann der Kärntner Freiheitlichen, Martin Strutz, wolle die Namen der Teilnehmer vorerst nicht bekannt geben. Es werde aber jedenfalls neben dem Bürgermeister von Jesolo, Renato Martin, auch der Bürgermeister von Treviso, Giancarlo Gentilini, daran teilnehmen, heißt es in der "Format"-Vorausmeldung. Der umstrittene Rechtspolitiker wurde unter anderem wegen seiner Aussage bekannt, man möge doch illegale und kriminelle Einwanderer "in Hasenkostüme stecken, damit die Jäger was zum Üben haben." Abendessen in Udine Der FP-Altobmann Jörg Haider hatte am Freitag Abend in Udine Renato Martin getroffen. Haider war gemeinsam mit Martin vom Gründer der autonomistischen Industriellenbewegung Life, Fabio Padovan, zu einem Abendessen in Udine eingeladen worden. Wie Martin erklärte, habe er mit Haider auch über das Projekt einer grenzüberschreitenden Bewegung diskutiert, dessen Ziel der Aufbau eines Europa der Regionen sei. Die Weichen für dieses Projekt seien bereits im vergangenen Dezember mit der Unterzeichnung des "grenzüberschreitenden Paktes" zwischen der FPÖ und seiner autonomistischen Bewegung "Veneto Föderale Republik Padaniens" gesetzt worden. Martin erklärte, er habe Haider geraten, seinen Namen als Marke schützen zu lassen. In der nord-östlichen Region Italiens seien mehrere Bewegungen entstanden, die Haiders Namen aus politischen Zwecken in Hinblick auf die Parlamentswahlen am 13. Mai ausnutzen. "Haider hat in unserer Region mehrere Freunde. Er will sich aber in die italienische Wahlkampagne nicht einmischen. Wer Parteien in seinem Namen gründet, macht das ohne seine Zustimmung", so Martin. Italienische Haider-Partei Der Bürgermeister von Jesolo, der im Juli dem Kärntner Landeshauptmann die Schlüssel der Stadt übergeben und somit einen internationalen Eklat ausgelöst hatte, sprach insbesondere die Liberale Volkspartei (Partito Liberalpopolare) an, die vor einer Woche in Rom gegründet worden war und sich als italienische Haider-Partei bezeichnet. Sogar die Web-Seite der Partei lehnt sich an den Kärntner Landeshauptmann an mit der Adresse: www.haider.it.. In Udine wurde der FPÖ-Altobmann von der italienischen Frauenministerin Katia Bellillo kritisiert, die eine Wahlrede für ihre Partei - die Italienischen Kommunisten (PDCI, Regierungspartei) - hielt. "Haider ist wegen seiner Ideen gefährlich, da er die Menschen in Rassen und Volksgruppen unterscheidet. Europa hat bereits schreckliche Zeiten erlebt. Wir müssen all jene Werte bekämpfen, die mit Antifaschismus, Solidarität und friedlichem Zusammenleben unvereinbar sind ", so die Ministerin. (APA)