BELGA/ANSOTTE
Skopje - Die mazedonische Regierung will angesichts der anhaltenden Kämpfe in Tetovo möglicherweise Militärhilfe aus dem Ausland anfordern. Derzeit sei dies nicht erforderlich, doch bei Bedarf werde um direkte Hilfe gebeten, sagte ein Regierungssprecher am Samstag in Skopje. Er forderte zugleich die NATO-geführte Kosovo-Truppe (KFOR) auf, für eine gute Kontrolle der Kosovo-Nordgrenze zu sorgen. Nach Angaben des mazedonischen Innenministeriums zerstörten Polizeikräfte am Freitagabend ein Waffenlager und eine Stellung der pro-albanischen Untergrundorganisation Nationale Befreiungsarmee (UCK) auf einem Hügel oberhalb der westmazedonischen Stadt Tetovo. Eine große Gruppe von Rebellen habe sich daraufin weiter oben auf dem Hügel verschanzt. Der mazedonische Außenminister Srgjan Kerim forderte die KFOR auf, entschiedener gegen die albanischstämmighen Rebellen vorzugehen. Die KFOR sei nicht nur dazu da, das Leben der ethnischen Albaner zu schützen, sondern auch das von Türken, Serben und allen anderen Völkern, sagte Kerim nach einem Gespräch mit dem türkischen Außenminister Ismail Cem in Ankara. In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach gewaltsame Zusammenstöße zwischen den Rebellen und mazedonischen Soldaten an der Grenze zum Kosovo gegeben. Cem sagte, ethnische Albaner und Mazedonier müssten gegenseitig die territoriale Integrität der jeweils anderen Seite anerkennen. Das NATO-Land Türkei ist mit tausend Soldaten an der KFOR beteiligt. (APA)