Madrid - Im Nordosten Spaniens ist ein Polizist bei einem Autobombenanschlag getötet worden, für den die baskische Untergrundorganisation ETA verantwortlich gemacht wird. Der Anschlag fand am späten Samstagabend in Rosas in der Region Katalonien statt. Ein Regierungssprecher sagte, zudem seien drei Polizisten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Ein anonymer Anrufer bei der baskischen Zeitung "Gara" habe im Namen der ETA vor dem Anschlag gewarnt. Die Bombe sei jedoch einige Minuten früher detoniert als angekündigt. Ein zweiter Sprengsatz wurde im Südosten Spaniens kontrolliert zur Explosion gebracht. Das Auto ging nach Polizeiangaben vor einem Hotel in dem Urlaubsort Rosas nördlich von Barcelona in die Luft. Durch die Explosion brannten ein geparkter Touristenbus und mehrere Fahrzeuge aus. Der Polizist wurde offiziellen Angaben zufolge durch umherfliegende Splitter getötet. Die Polizisten hätten sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Nähe des Autos aufgehalten. Nach Informationen des Rundfunks handelt es sich bei dem Toten um einen 32-Jährigen, der mithalf, das Gebiet abzuriegeln. Das Hotel sei evakuiert worden. Ein Vertreter der Regionalregierung sagte, bei der Explosion seien mehr als 20 Kilogramm Sprengstoff hochgegangen. Zweiter Sprengsatz zur Detonation gebracht Der zweite Sprengsatz wurde Polizeiangaben zufolge in einem Auto entdeckt, das am Strand von Gandia im Südosten Spaniens parkte. Die Bombe sei kontrolliert zur Detonation gebracht worden. Dabei wurde niemand verletzt, es entstand jedoch Sachschaden an Autos und Gebäuden. Auch für diese Bombe machten die Behörden die ETA verantwortlich. Anfang des Monats waren in Frankreich mehr als 1,5 Tonnen Sprengstoff gestohlen worden. Dem Rundfunk zufolge ist das bei dem Anschlag in Rosas verwendete Material Teil des Diebesgutes. Die jüngste Serie von Anschläge wird als Vergeltung der ETA für eine Reihe von Verhaftungen gesehen. Im vergangenen Monat wurde ein mutmaßlich ranghohes ETA-Mitglied in Frankreich festgenommen. Sicherheitskräfte bemühen sich zudem verstärkt darum, vor der baskischen Regionalwahl am 13. Mai hart gegen die ETA durchzugreifen. Sie warnten davor, dass die ETA die Wähler mit weiteren Anschlägen einschüchtern wolle. Die ETA kämpft seit drei Jahrzehnten für einen unabhängigen Baskenstaat in Nordspanien und Südfrankreich und wird für den Tod von etwa 800 Menschen verantwortlich gemacht. Die Separatistengruppe hatte im Dezember 1999 eine 14 Monate dauernde Waffenruhe aufgekündigt. Seither soll sie 28 Morde begangen haben, vor allem an Polizisten und Politikern. Bei der Explosion der Autobombe in Rosas ist eine deutsche Jugendgruppe mit dem Schrecken davongekommen. Die jungen Leute im Alter von 16 bis 20 Jahren waren in dem Hotel untergebracht, vor dem die mutmaßlichen ETA-Terroristen die Autobombe gezündet hatten. (APA/Reuters/dpa)