Jerusalem/Gaza - Tausende Palästinenser haben am Wochenende kor Beginn der USA-Reise des israelischen Regierungschefs Ariel Sharon im Gaza-Streifen und im Westjordanland gegen die anhaltende israelische Blockade ihrer Städte protestiert. Sharon hat damit gedroht, die Absperrungen im Fall neuer Gewaltakte zu verschärfen. Das erste israelisch-palästinensische Sicherheitstreffen seit seinem Amtsantritt am 7. März hat am Samstagabend in Erez am Grenzübergang zwischen Israel und dem Gaza-Streifen stattgefunden. Die Parlamentarische Versammlung des Europarates entsendet in den nächsten Tagen eine zwölfköpfige Delegation nach Israel und Palästina. In der Nacht auf Sonntag wurden neuerliche Schießereien zwischen militanten Palästinensern und israelischen Soldaten gemeldet. Die israelische Armee hat unterdessen mit der Erneuerung des Grenzzauns zwischen Israel und dem Gaza-Streifen begonnen, der während des Palästinenseraufstandes der vergangenen Monate teilweise zerstört worden war. Der israelische Rundfunk berichtete, in den kommenden Tagen werde es weitere Sicherheitstreffen geben. Vorgesehen sei ein Treffen zwischen dem Chef des israelischen Inlandsgeheimdiensts Shin Beth, Avi Dichter, und den palästinensischen Sicherheitschefs Mohammed Dahlan und Jibril Rajoub. Demonstrationen Bei Nablus im Westjordanland marschierten am Samstag rund 2000 Palästinenser zu einem Kontrollposten der israelischen Armee und skandierten Protestparolen. Auf der Hauptstraße zwischen Jerusalem und Ramallah demonstrierten palästinensische Künstler und Intellektuelle gegen die Absperrungen. Im Gaza-Streifen versammelten sich Trauernde zum Begräbnis eines Palästinensers, der am Freitag von israelischen Soldaten erschossen worden war. Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer hatte am Freitag eine Reihe von Erleichterungen für die abgeriegelten Gebiete verfügt. Allerdings handelt es sich lediglich um eine sehr begrenzte Lockerung der Blockade. Israel wirft drei verhafteten Mitgliedern der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat vor, in Jerusalem einen Bombenanschlag vorbereitet zu haben. Das Büro von Sharon teilte mit, hinter den Festgenommenen stehe der Leiter einer Eliteeinheit in der Stadt Ramallah. (APA/Reuters/AFP)