Am Dienstag Wien - Die Postgewerkschaft wirft der Telekom Austria (TA) bei ihrem Personalabbau Vertragsbruch vor. Die Telekom halte den im Oktober vereinbarten Sozialplan nicht ein. Bereits in den kommenden Tagen stünden bei der Telekom weitere Kündigungen und Freistellungen an, ohne dass der Vorstand die im Sozialplan vereinbarten Maßnahmen umgesetzt habe, so der Vorsitzende der Gewerkschaft Post- und Fernmeldebediensteter, Hans-Georg Dörfler, am Sonntag. Die Gewerkschaft hat bereits Protestmaßnahmen angekündigt: Am Dienstag um 10.00 Uhr werde eine Menschenkette rund um die Telekom-Zentrale am Wiener Schwarzenbergplatz gebildet. Nach Angaben der Gewerkschafter stehen bei der Telekom in den nächsten Tage rund 400 Kündigungen an. Weiters sollen alle rund 150 provisorischen Beamten ihren Arbeitsplatz verlieren. Manche von ihnen seien bis zu 15 Jahre bei der Telekom beschäftigt gewesen. Mehr als 1.000 beamtete TA-Mitarbeiter sollen mit einem Einkommensverlust von bis zu 30 Prozent freigestellt werden. Gleichzeitig würden von Betrieben des Telekom-Konzerns per Inserat Mitarbeiter gesucht. Dörfler: "Allein in den vergangenen sechs Wochen wurden 132 neue Leute eingestellt." Vertragsbruch Die Personalvertretung hat im Oktober mit dem Vorstand eine Betriebsvereinbarung mit einem Sozialplan abgeschlossen, dabei habe man "unter eindeutigen Bedingungen" dem sozialverträglichen Abbau von rund 5.000 Telekom-Mitarbeitern bis 2003 zugestimmt. Dörfler: "Der Vorstand hat nun mit dem Personalabbau begonnen, ohne die vertraglich vereinbarten Bedingungen erfüllt zu haben. Das ist Vertragsbruch." Konkret wirft die Postgewerkschaft dem TA-Vorstand vor, dass bis jetzt keine Umschulungen begonnen wurden, keine neuen Geschäftsfelder erschlossen wurden - bestehende Geschäftsfelder sogar aufgegeben werden -, die vereinbarte Arbeitsstiftung noch immer nicht steht und es keine interne Arbeitsvermittlung gebe. Dörfler kritisiert auch Mobbing gegen Telekom-Mitarbeiter. Beschäftigte, die sich bei der Menschenkette am Dienstag beteiligen wollten, würden seit Tagen massiv unter Druck gesetzt. (APA)