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Berlin - In ungewöhnlich deutlicher Form hat das deutsche Umweltministerium die US-Regierung vor einer Abkehr von den internationalen Bemühungen um mehr Klimaschutz gewarnt. Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) äußerte in einem am Sonntag in Berlin veröffentlichten Brief an die Leiterin der US-Umweltbehörde, Christine Whitman, "große Sorge" über ein Schreiben von US-Präsident George Bush, "in dem nicht nur von geplanten nationalen Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen Abstand genommen wird, sondern auch grundsätzliche Bedenken gegenüber dem Kyoto-Protokoll betont werden". Trittin betonte in seinem Brief, das Kyoto-Protokoll sei der von der Weltgemeinschaft gemeinsam ausgehandelte verbindliche Rahmen, "den wir nun in der 6. Weltklimakonferenz im Juli in Bonn durch einvernehmliche Entscheidungen über die Implementierung ausfüllen müssen". Hierzu gebe es keine Alternative. "Wir sollten alles daran setzen, in gemeinsamer transatlantischer Verantwortung für den Klimaschutz in der Konferenz einen Durchbruch zu erzielen", hieß es in dem Schreiben des Berliner Umweltministers weiter. Die Konferenz im Juli in Bonn ist die Fortsetzung der weitgehend ergebnislosen UNO-Klimaschutzrunde im vergangenen November in Den Haag. Bereits damals, noch in der Regierungszeit von Bushs Vorgänger Bill Clinton, waren die Gespräche besonders am Widerstand der USA gegen Vorgaben gescheitert, die das Land zu einer deutlichen Senkung seiner CO2-Emissionen verpflichten würden. Dabei ging es auch um die Anrechenbarkeit von im Ausland erbrachten Beiträgen für den Klimaschutz sowie um die Berücksichtigung von Wäldern als so genannte natürliche CO2-Senken. (APA)