Wien - "Im nächsten halben Jahr werden wird die Grundsatzentscheidung treffen, ob wir an die Börse gehen." Für Anton Stahrlinger, geschäftsführender Gesellschafter der "Papier Büro Schreibwaren GmbH Austria" (pbs), kommt dabei auch die Wiener Börse in Betracht. "Als Unternehmer sind wir ja gewohnt, mit Rahmenbedingungen zu leben, die wir nicht ändern können", wehrt der Dynamiker Kritik an der Wiener Börse ab.

"pbs Austria" ist österreichischer Marktführer im Großhandel mit Papier, Büro und Schreibwaren. Die gesamte Gruppe ("Skribo", "Büroprofi", "Logitek") hat einen Umsatz von zwei Milliarden Schilling und ein starkes Bein im Business-to-Business-Kundengeschäft. Allein die GmbH brachte es mit 700 Mitarbeitern zuletzt auf einen Umsatz von 710 Millionen Schilling, der heuer auf 900 Millionen S steigen soll. Trotz "dreistelliger Millioneninvestitionen" in E-Commerce bilanziert die Firma positiv.

"Wir glauben bedingungslos ans Internet. Nur wird es mit der Nutzung viel länger dauern, als wir alle glauben", ist Stahrlinger überzeugt. Das Geld, dass er sich von der Böse holt, will Stahrlinger in die weitere Expansion investieren: "Wir haben eine Größe erreicht, wo wir aus eigenem nicht mehr das Optimum herausholen können."

"pbs Austria" entstand 1992 aus der Fusion der Schulheftehersteller Ursus und Format mit dem Handelshaus Haas. Ab dem Jahr 1996 folgte die Expansion nach Tschechien plus strategische Kooperationen mit Herlitz. Seit 2000 ist Stahrlinger Alleineigentümer, der seine Anteile in die ESTON-Privatstiftung einbrachte.

(Lydia Ninz, Der Standard, Printausgabe, 19.03.2001)