Tetovo - In Mazedonien haben sich Regierungstruppen und albanische Freischärler in der Nacht zum Montag wieder heftige Gefechte geliefert. Auch ein nächtliches Ausgehverbot, das erstmals am Sonntagabend in Kraft trat, trug nicht zur Entspannung der Lage bei. Die mazedonische Armee beschoß insbesondere die nördlich der Stadt Tetovo gelegenen Gebiete. Die Ausgehsperre war am Sonntag von Ministerpräsident Ljubco Georgievski angeordnet worden. Sie gilt nach Mitteilung der Polizei täglich von 19.00 bis 06.00 Uhr. Zugleich mobilisierte die Regierung Teile der mazedonischen Reserveinfanterie, nachdem die albanischen Extremisten am Wochenende zum Krieg gegen die Regierungstruppen aufgerufen hatten. Georgievski warf Deutschland und den USA am Sonntag in einer Fernsehansprache eine indirekte Mitschuld an der Eskalation der Gewalt vor. "Ihr könnt uns nicht weismachen, dass euch die Rädelsführer albanischer Banden nicht bekannt sind", sagte er. Mazedonien werde den Krieg gewinnen, ohne dabei einen fußbreit Land zu verlieren. "Nach dem Sieg werden Albaner und Mazedonier wieder zusammenleben, wie sie es müssen." Der russische Außenminister Igor Iwanow warnte am Sonntagabend vor einer Ausweitung des Konflikts. Die Sicherheit des gesamten Balkans stehe auf dem Spiel, sagte Iwanow in Belgrad. Die internationale Gemeinschaft müsse sich nun darum bemühen, den Terrorismus zu stoppen und wieder Stabilität herzustellen. Iwanow will in den kommenden Tagen Gespräche in Mazedonien und Jugoslawien führen. (APA/AP)