Brüssel - Trotz der Maul- und Klauenseuche sind die meisten EU-Staaten gegen eine Wiedereinführung der Pflichtimpfungen. Die deutsche Agrarministerin Künast lehnte die Maßnahme beim Treffen der EU-Agrarminister am Montag in Brüssel ebenso ab wie ihr französischer Kollege Glavany. Die Niederlande - und abgeschwächt auch Portugal und Belgien - hatten dagegen für die Massenimpfungen plädiert, die auch der deutsche Bauernverband fordert. Künast verwies auf die "massiven Handelsprobleme", die im Falle von Pflichtimpfungen der EU drohen. Es sei nicht erwiesen, dass die MKS-Impfungen insgesamt positiv wirken, sagte Künast. Geimpfte Tiere könnten nicht mehr exportiert werden. Für Deutschland könne vier Wochen nach Ausbruch der Seuche noch keine Entwarnung gegeben werden, sagte Künast. Allerdings werde das Risiko eines Krankheitsfalls "von Tag zu Tag geringer". Der französische Minister Glavany, in dessen Land bisher nur ein Fall aufgetreten war, forderte, die EU-Exportbeschränkungen gegen Frankreich wieder aufzuheben. Dagegen sollen die Maßnahmen gegen Großbritannien, die zunächst nur bis zum 27. März gültig sein sollten, verlängert werden. Der britische Agrarminister Brown räumte ein, dass sich die Lage in Großbritannien noch weiter verschlechtern könne, bevor die Krise in den Griff zu bekommen sei. Es könne noch Monate dauern, ehe die Seuche abklinge. (APA)