Wirtschaft
Entwicklungsbank: Konjunkturabschwächung in Südostasien
Auslöser: Abflauen der US-Wirtschaft
Manila - Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) rechnet in einem großen Teil der Länder Südostasiens mit einer deutlichen Konjunkturabkühlung. In Indonesien, Südkorea, den Philippinen, Malaysia und Thailand sei nach einem durchschnittlichen Wachstum von 7,1 Prozent im vergangenen Jahr für 2001 nur noch ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von etwa 4 Prozent zu erwarten, teilte die ADB am Montag in der philippinischen Hauptstadt Manila mit. Grund sei vor allem die Abschwächung der US-Wirtschaft, was mit einer sinkenden Nachfrage nach elektronischen Gütern einhergehe.
Am deutlichsten sei mit einem Rückgang des Wachstums in Malaysia zu rechnen, wo High-Tech-Produkte fast 30 Prozent der gesamten Industrieproduktion ausmachen. Es folgten Südkorea, die Philippinen, Thailand und Indonesien, heißt es in dem ADB-Bericht. Mit einer Beschleunigung der Konjunktur sei frühestens wieder 2002 zu rechnen. Voraussetzung seien allerdings Impulse aus Wirtschaft der USA und wieder steigende Elektronikexporte.
Die Entwicklungsbank warnte, dass das Vertrauen der Anleger trotz eines stabileren politischen Umfelds auf den Philippinen und in Thailand auch dort noch nicht wieder voll hergestellt sei. In Indonesien schrecke indes die Krise um den politisch angeschlagenen Präsidenten Abdurrahman Wahid sowie zahlreiche Konfliktherde Investoren ab. Von dort fließe weiterhin Kapital ab, während in Südkorea und Thailand ausländische Direktinvestitionen deutlich zunähmen.(APA/dpa)