Prag - Ein Unternehmen in der mährischen Stadt Brno (Brünn) verspricht Hundebesitzern, die das Ableben ihrer Lieblinge nicht verschmerzen können, Abhilfe: Bei der "Ersten öffentlichen Gen-Bank" kann jeder Hundebesitzer Gewebeproben seines Tieres entnehmen und auf unbegrenzte Zeit archivieren lassen. Wenn es der Medizin irgendwann gelingen sollte, Hunde zu klonen, soll jeder seinen Liebling nach Bedarf reproduzieren lassen können. Experten halten die Einrichtung für unseriös. "Purer Humbug", urteilt zum Beispiel Professor Josef Dvorak vom Gregor-Mendel-Institut. "Wir wollen Hundebesitzern nur helfen, die ohne ihren Liebling nicht leben können", beteuert Unternehmensleiter Igor Vicha. Umgerechnet rund 1.970 Schilling berechnet er für die Gewebe-Entnahme in einem Labor. Die Kosten für den Eingriff sind jedoch das einzige, was der gelernte Augenarzt Vicha konkret über sein Unternehmen mitteilt. Wo er die Proben lagert? "An einem bestimmten Ort in Tschechien." Wie groß sein Unternehmen ist? "Etwa zehn Mitarbeiter, davon einige aus den USA." Die Namen wolle er nicht nennen, "damit die bei ihm in einer Nebentätigkeit beschäftigten Wissenschaftler keinen Ärger an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz bekommen". Zwar konnte die "Gen-Bank" vor wenigen Tagen ihren ersten Klienten begrüßen - den zweijährigen Pitbull-Terrier Bara -, doch bisher bestehe keine überwältigende Nachfrage, räumt Vicha freimütig ein. Dass es sich bei Vichas Geschäft mit den Viechern lediglich um einen "dicken Hund" handelt, glaubt auch die Leiterin der Genetikabteilung im Krankenhaus Brno, Renata Gaillyova: "Das ist doch alles bloß Business." (APA/dpa)