Moskau/Belgrad - Der russische Präsident Wladimir Putin hat Kampfeinsätze der internationalen Gemeinschaft nicht ausgeschlossen, um die albanischen Rebellen in Mazedonien zu stoppen. "Nur entschiedene politische und notfalls militärische Schritte der internationalen Gemeinschaft können eine Ausweitung des Konflikts auf den ganzen Balkan verhindern", schrieb Putin in einem Brief an den jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica.
Der russische Außenminister Igor Iwanow, der sich derzeit in Belgrad aufhält, werde diese Botschaft Kostunica übergeben, teilte der Kreml-Pressedienst am Montag in Moskau mit. Der russische Präsident sagte auf einer Sitzung der Regierung, die Lage in Mazedonien sei "außer Kontrolle" geraten. Mit indirekter Kritik an der NATO sagte er: "Erst wurden die Gruppen der albanischen Separatisten bewaffnet, und heute weiß niemand, wie man mit ihnen umgehen soll".
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergej Iwanow, hatte erklärt, Russland und die USA seien sich in der Beurteilung der Krise einig. Moskau und Washington stimmten darin überein, dass es notwendig sei, den albanischen Extremisten ein "eindeutiges Signal" zu geben, da eine Destabilisierung der Region ernsthafte Folgen hätte, sagte Iwanow nach einem USA-Besuch der Moskauer "Komsomolskaja Prawda". Falls die Rebellen den Warnungen "kein Gehör schenken, dann müssen Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden. Über deren Charakter möchte ich mich vorläufig aber nicht auslassen", sagte Iwanow. (APA/dpa/ITAR-TASS)