Leverkusen - Der chemisch-pharmazeutische Konzern Bayer startet mit LIBRA eine Initiative zum gezielten Einsatz von Antibiotika. Damit sollen Resistenzentwicklungen verhindert werden. Das Projekt wird auf einem Treffen von international führenden Experten auf dem Gebiet der bakteriellen Infektionskrankheiten, das vom 18. bis 20. März in Bensberg bei Köln stattfindet, vorgestellt. Die Initiative stützt sich auf die Ergebnisse internationaler Forschungsarbeiten. Diese belegen, dass Ärzte zur erfolgreichen Therapie bakterieller Infektionskrankheiten gleich das wirksamste Antibiotikum einsetzen sollten. Derzeit werden häufig ältere Medikamente verschrieben, gegen die nachweislich viele Bakterienstämme im Laufe der Jahre eine hohe Resistenz entwickelt haben. Frank Armstrong, Leiter der weltweiten Medikamentenentwicklung im Geschäftsbereich Pharma bei Bayer: "Die neue Initiative wird darüber informieren, dass der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika reduziert werden muss. Das betrifft speziell auch die Verschreibungen bei nicht-bakteriellen Infektionen". Verordnungen bei nicht-bakteriellen Infektionen stellten ein weiteres Resistenzrisiko dar. In einigen Ländern würden 50 Prozent der Antibiotika falsch eingesetzt. Die Bedeutung und die Aktualität der Initiative wird durch eine weitere Studie untermauert. In dieser Untersuchung berichten Hausärzte in West-Europa und Nordamerika über relativ hohe Raten an fehlgeschlagenen Therapien bei ihren mit Antibiotika behandelten Patienten. Sie brachten dies jedoch nicht mit Resistenzentwicklungen in Verbindung. (pte)